Zur Vereinsgeschichte von Bodeguero in Not e.V.

Eigentlich fing die Vereinsgeschichte schon im Sommer 2006 an, als die 1.Vorsitzende Monika Horvat für 3 Monate in Spanien gearbeitet hatte und am Wochenende, im Tierheim PAD (Protectora Animales Domesticas) in Mijas aushalf. Dort entdeckte sie die gerade mal 6 Monaten alte Cala, die wenige Tage zuvor von ihren Besitzer dort abgegeben wurde, weil sein Ersthund sich mit ihr nicht verstand. Verliebt bis über beide Ohren von diesen Schneewittchn, zu dem Zeitpunkt aber noch nicht ahnend, wie sehr sie diese Rasse tatsächlich sie beschäftigen und faszinierten wird, trat sie die Rückreise nach Deutschland mit der kleinen Cala im Handgepäck an.

Zuhause angekommen hätte eigentlich schon alles enden können, was erst richtig begann. Es würde heute kein Bodeguero Forum und keinen Verein namens Bodeguero in Not geben.
Cala und Monika wären halt einfach Hund und ich ihr Frauchen gewesenen, geblieben wäre bestenfalls die Erkenntnis: „Ich habe einen Hund, der aus Spanien ist, im Pass steht, es ist ein Bodeguero Andaluz."
Da sie eigentlich nur Jack Russel kannte und es auf deutsch keine wirkliche Information zur Rasse des Ratonero Bodeguero Andaluz gab, tummelte sie sich in den ersten Jahren mit Cala ausschließlich in spanischsprachigen Foren rum und baute dabei Seite für Seite die Homepage www.bodeguero.de auf, damit es endlich auch mal auf deutsch etwas mehr Infos zu dieser Rasse gab.
Nach der Homepage folgte das deutschsprachige Bodeguero-Forum 2008, wo sich recht schnell zahlreiche Bodeguero-Interessierte- und Halter, Gelegenheit fanden, sich zusammen zu finden.



Neben dem Erfahrungsaustausch stand an erster Stelle der persönliche Kontakt untereinander - so fanden schon 2-3 Monate nach Entstehen des Forums erste Gassi-Tour-Treffen in NRW und Baden Württemberg statt. Es fanden sich dort Mitstreiterinnen zusammen, die man als Deutschlands Bodeguero-Urgesteine bezeichnen kann.

Nach ca. einem halben Jahr, im Sommer 2009, ging die Rubrik „Bodegueros in Spanien” online. Die später 2. Vorsitzende Corry Götze kümmerte sich, so wie Monika mit diversen anderen Damen, wie Iris Bodden, Gaby Behlau, Elke Bechtle und Ingrid Kadlubsky, um diesen Forenbereich.

Jedes Wochenende durchforstete Monika die Homepages der diversen Tierschutzvereine, da ja immer wieder neue Bodegueros, die meist chancenlos auf Vermittlung, in den spanischen Tierheimen und Perreras festsaßen, nach.

Monika nahm selbst ab 2008 die ersten Pflegehunde bis zur endgültigen Vermittlung bei sich auf. Damals waren das Hunde, die unter der Obhut von: Sonnenscheinhunde, Vergessen Pfoten, ACE Charity und Bodegueros von (AAA-Marbella) standen.

Besonders verbunden fühlte sich das Foren-Team zum spanischen Tierschutzverein Adoptalo, die Bodegueros aus der Perrera Gesser in Jerez holten. Alle 2-3 Tage schaute Monika auf die spanischsprachigen Seiten der Tötungsstation, um zu sehen, ob es unter den Neuzugängen auch Bodegueros gab und schrieb sofort die Vorsitzende Montse Rodriguez von Adoptalo an, die die Gesserinsassen reservierte und bei sich aufnahm. Schon zu der Zeit wurde sie von den Mitgliedern mit Spenden unterstützt.

Zeitgleich fingen wir in Deutschland an, die diversen deutschen Tierschutzvereine zu beknien, dass sie die von uns entdeckten Bodegueros mit in ihre Vermittlung nahmen, da wir selber als wilder “Bodeguero-Forums Haufen,” das ja rein rechtlich nicht durften.

Corry Götze organisierte das überregional erste „Große Bodeguero-Treffen in Rheinbach bei Bonn.“



Das Gruppenfoto vom ersten Großen Bodeguero Treffen in Rheinbach bei Bonn im Sommer 2010 - hier wurde der Gedanke geboren, einen Verein, speziell für die Bodegueros zu gründen.
Gegründet wurde dann der Verein Bodeguero in Not e.V. von Monika Horvat und Corry Götze Ende Mai 2011 .
Mit neun Mitstreiterinnen gingen wir Anfang August des gleichen Jahres - eingetragen im Vereinsregister des Amtsgerichts Köln, als gemeinnütziger Verein an den Start.

Ab Mai 2011 konnten theoretisch die ambitionierten Mitstreiterinnen des Bodeguero-Forums endlich legitimiert und in Eigenregie Bodegueros nach Deutschland einführen und vermitteln, nur leider fing ab da erst der Behördenkrieg an. Monika, die erste Vorsitzende und Kassenwart des Vereins, dachte zeitweise "OmG, Monika, was hast du dir da angetan?“ Kopf in den Sand stecken war aber nicht mehr, da musste man eben jetzt durch. Es waren ständige Laufereien vom Finanzamt zur Bank, von der Bank zum Notar und dann zum Veterinäramt und wieder zurück.

Im Oktober 2011 kam die Belohnung, die ersten 4 Bodegueros, die offiziell über Bodeguero in Not ausreisen durften, kamen mitten in der Nacht am Flughafen Düsseldorf an. In der Ankunftshalle hatte Monika im Gepäck: Ihr Schneewittchen Cala sowie die End- und Pflegestellenverträge für die Neuankömmlinge.
Einer dieser allerersten BiN Hunde weilt noch unter uns: Es ist Dante, aus dem später Willy wurde. Er kam zu Iris und ihrem Mann. Die beiden wollten ursprünglich die Hündin Jana übernehmen, nur Jana gab die Authistin und beachtete die beiden am Flughafen so gar nicht, als sie aus der Box kam. Während Dante/Willy einfach alles gab, seinen Charme spielen ließ und die beiden zum Umdenken brachte. Zum Glück hatte die Pflegestelle für Dante (Willy) nichts gegen einen Tausch einzuwenden
Die erste Tierschutzreise, für Bodeguero in Not machte die 1. Vorsitzende im Frühjahr 2012 nach Andalusien und besuchte diverse Tierschützer bzw. Tierheime und Perreras. Man muss sich vor Augen halten, es zu der Zeit noch keine Auftritte dieser Vereine auf Facebook, manche hatte nicht mal eine Internetseite und es gab auch keine Googlmaps oder sowas, wie WhatsApp.


Die Tierheime suchte sie auf diversen spanischen Seite zusammen, auf denen alle Tierheime in Andalusien nach Region und Standort sowie Internetauftritt aufgeführt waren. Zuvor schrieb sie sie per Mail an, dass sie in dem und den Zeitraum mal gerne vorbei kommen würde.
Die ersten Partnertierheime von Bodeguero in Not wurden daraufhin: Adoptalo, El Buen Amigo (EBA) und Siempre Contigo Rota (SCR)

Den Flug bezahlte Monika von ihrem Ersparten, den Mietwagen finanzierte die damalige 2.Vorsitzende. Übernachten konnte sie teilweise bei den Tierschützern vor Ort, auf dem Sofa im Wohnzimmer oder in 1 und 2 Sterne Hotels, die erschwinglich waren. Vereinsgelder wurden für die ersten Reisen, bis 2015 niemals eingesetzt - das hätten wir bei der Finanzlage eines so kleinen Vereins, der in den Anfängen stand und über wenig finanzielle Ressourcen verfügte, gar nicht bewältigen können.
Überaus wichtig war der 1.Vorsitzenden, von Beginn an, dass ich alle Tierschützer/Tierheime und auch Tötungsstationen persönlich kennen lerne. Nur wenn man mit den Personen wirklich von Auge zu Auge spricht und Zuhört und sich ein Bild vor Ort machen kann, wird man vernünftigen Tierschutz betreiben können.
Dazu gehört auch neben Menschen- und guten Spanisch Sprachkenntnissen, ein offenes Auge und Ohr aber auch Empathie mit den Menschen zu haben. So fielen einige Tierheime weg, mit denen eine Kooperation aus verschiedenen Gründen nicht vorstellbar war.

Bei ihrer zweiten Spanien-Reise im Herbst 2012, auf der Rückfahrt vom Tierheim El Buen Amigo, hatte Monika einen schweren Autounfall und landete 2 Meter tief im Straßengraben. Gott sei Dank waren ihre Blessuren nicht so sichtbar wie die vom Auto.


Fazit der damaligen 2. Vorsitzenden: „Keine Diskussion Monika, diese anstrengenden Spanien-Touren, die machst du jetzt nicht mehr alleine.“
So kam es in den Jahren 2013 und 2014, daß Gaby Steinborn (spätere Kassenprüferin) sie unterstützend auf den Spanien-Touren begleitete.



Bis 05/2015 waren Corry und Ingrid (Schriftführerin und Beirat) mit Monika im Vorstand - nach ihrem Rücktritt, rückten Tanja Lechner und Sonya de Luis Moreno nach.
Sonya wurde ab 08/2023 von Julia Sauer, der jetzigen 1. Vorsitzenden von Bodeguero in Not e.V. ersetzt.
Monika Horvat trat 12/2024 von ihrer Position als 1. Vorsitzende und zurück und auch Gaby tat dies und trat, wie diverse andere Mitglieder aus dem Verein aus.

---

Unzählige Veranstaltungen von 2017 bis 2021 in NRW (so wie dieses Fest zum 10 Jährigen bestehen von Bodeguero in Not) waren durch den unermüdlichen persönlichen Einsatz von Ulrich Bleidorn (Ulli), u.a. Kassenprüfer von Bodeguero in Not e.V., erst möglich geworden.
Diese Treffen (Weihnachtsmarkt/Ostermarkt) fanden entweder bei ihm im Garten statt oder in größerem Stil auf diversen Hundesport-Plätzen. Leider verstarb Ulli im Januar 2022, wenige Wochen nachdem er in seinen verdienten beruflichen Ruhestand ging.
Ulli hinterlässt eine große Lücke, er hat mit Herz und Verstand unendlich viel für den Tierschutz getan.