Ja, es stimmt, ich habe lange nichts über Canejo berichtet! Leider rinnt mir ein wenig die Zeit durch die Finger. Manchmal glaube ich, dass ich mir zu viel aufhalse – ich kann aber eben nicht anders.

Wie geht es also Canejo? Dem Knilch geht es wirklich gut! Wie Ihr mitbekommen habt, haben wir ihn einfach ungeplant in unseren Urlaub nach St. Peter-Ording mitgenommen. Schon den Bildern in der Galerie kann man entnehmen, wie viel Spaß Momo und er hatten. Manchmal hatten wir Bedenken, ob er sich nicht zu viel zumutet, aber es ist wirklich schwer, die zwei dazu zu bewegen, mal die Pfoten mal stillzuhalten.

Er ist ein munterer Schlumpf, der andauernd etwas anstellen möchte, gerne das Haus im Stile eines Innenarchitekten umdekoriert. Da kann es auch schon passieren, dass er ein Körbchen in eine andere Ecke oder einen anderen Raum schafft, dabei aber offenbar nicht bemerkt, dass Momo drin liegt. Sie lässt das stoisch über sich ergehen, nur wenn sie beim Transport herausfällt, gibt sie sich schon mal genervt. Für Decken, Sofakissen und Kleidungsstücke findet er stets einen seiner Meinung nach geeigneteren Platz. Neben den sehr lebhaften Phasen, in denen er seine Flausen auslebt, gibt es auch ruhigere Episoden, wenn der Kampfschmuser in ihm durchkommt. An das operierte Bauchi lässt er nur Moni und mich, bei anderen Menschen ist er der Meinung, dass es noch genug Körperregionen gibt, die man kraulen könne.

Was mich bis heute an ihm fasziniert, ist seine Stubenreinheit von Beginn an. Er hat uns noch nicht einmal ins Haus gemacht und selbst an Tagen, an denen bei uns lange geschlafen wird, passiert nichts. Wenn es dann raus geht, erledigt er sofort alles, kneift vorher aber offenbar so lange zusammen.

Man merkt ihm trotzdem an, dass in mehrerlei Hinsicht noch nicht alles in Ordnung ist. Er frisst wie ein Scheunendrescher, nimmt aber kaum zu. Hält man ihn nach dem Füttern nicht zur Ruhe an, erbricht er alles wieder. Auch leidet er wohl immer wieder unter Übelkeit, leckt dann lange und intensiv jedwede Gegenstände ab, erbricht auch dann, egal, ob er vorher Gras gefressen hat oder nicht. Auch an Kondition mangelt es noch, beim Toben ist er meist der erste, dem die Puste ausgeht. Dabei scheinen wir gerne zu vergessen, dass seine OP noch keine zwei Monate her ist und eine Leber, die über ein Jahr nicht gefordert wurde, ihre Zeit bis zur normalen Funktion braucht.

Canejos Sozialverhalten ist noch immer von seinem Vorleben, besonders der Straße, geprägt. Wie gesagt, er frisst extrem schnell, schaut sich dabei immer wieder nervös um, dass ihm ja niemand ans Futter geht. Dabei ist Momo eher eine, die ihren Napf freiwillig anderen überlässt. Unter Menschen und Hunden werden Unbekannte von Canejo gerne angebellt, aber mit eingekniffenem Schwanz und im Rückwärtsgehen. Insgesamt gibt er sich aber devot nach dem Motto: "Leute, seid nicht feige, lasst mich hintern Baum!" Das ist zwar schon besser geworden, aber man merkt ihm seine Ängste an. Er ist eben doch noch ein unsicherer Hund. Man wird sehen, wie sich das entwickelt, im Zweifel muss man sich irgendwann professionelle Hilfe dazu holen.

Der kleine Mann ist jetzt etwas über einen Monat bei uns, und wir sind natürlich von unserer pflegeleichten Momo verwöhnt. Aber eins wissen wir mit Sicherheit: dass er Kinder beiße und in die Wohnung mache - was man ihm offenbar seitens seiner ersten (doch-nicht-) Endstelle nachgesagt hat - ist blanker Unsinn.

Ganz im Gegenteil wundern wir uns, dass man nach einem Leben auf der Straße mit Mobbing des kranken Hundes durch andere Gesunde, nach nachgewiesenen Misshandlungen durch Menschen (er hat noch immer einen Metalldorn zwischen den Rippen, den man bisher nicht entfernen konnte), nach Aussperren auf die Terrasse mitten im deutschen Januar in seinem neuen, vermeintlichen Zuhause und nach all den vielen Händen, durch die er gehen musste, Canejo ein so lieber und zärtlicher Vertreter seiner Art ist. Da kann man ihm seine wenigen Macken verzeihen und muss sich fragen, welche Idioten einen so tollen Hund wieder zurückgeben. Wie gut, dass ich diese Menschen nicht kennen lernen muss.

In den nächsten drei Wochen werden nochmals Ultraschall- und Blutuntersuchungen gemacht und uns den weiteren Weg weisen. Wahrscheinlich werden uns Diätfutter und Tierarztbesuche noch eine Weile begleiten, aber sei es drum, der kleine Mann hat es sich verdient.

Kleiner Canejo, Dein Weg war so dornig bisher, jetzt bist Du dran zu erfahren, dass das Leben auch schöne Seiten hat!

Jan

Zitat von RBAMaster im Beitrag #202

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Zitat

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Da kann man ihm seine wenigen Macken verzeihen und muss sich fragen, welche Idioten einen so tollen Hund wieder zurückgeben.

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Jaaaaaan ... - ihr werdet die doch nicht, die schon gestrauchelte Seele wieder abgeben, wenn er total wieder im Lot ist?
Ihr seit Pflegestelle zur Zeit - oder

Denkt an die arme Momo ... sie wird sich dann zu tode langweilen ...

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Zur Klarstellung: ich meinte mit "Idioten" Canechos ursprüngliche Adoptanten!
Wenn ich mir einen Hund zulege, dann mag es Gründe geben, ihn wieder zurückzugeben, z.B. wenn er wirklich Kinder beisst. Aber in Canechos Fall liegt nahe, dass seine Adoptanten den "Braten" mit den drohnden Tierarztkosten gerochen haben. Zur Erinnerung: Die Adoptanten haben ihn an einem Blasenstein operieren lassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Tierarzt nicht die möglichen Ursachen eines Blasensteins bei einem so jungen Hund bespricht, und eine davon ist nun mal der portosystemische Shunt!
Und deswegen einen Hund wieder abzugeben....verdammt nochmal, so was macht man nicht!!

Hallo mein lieber Jan und Moni, ein herzliches Dankeschön nochmals für alles was Ihr für meinen Schützling getan habt, und hoffentlich noch tun werdet.

Zitat von Jan im Beitrag #203

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Zur Klarstellung: ich meinte mit "Idioten" Canechos ursprüngliche Adoptanten!
Wenn ich mir einen Hund zulege, dann mag es Gründe geben, ihn wieder zurückzugeben, z.B. wenn er wirklich Kinder beisst. Aber in Canechos Fall liegt nahe, dass seine Adoptanten den "Braten" mit den drohnden Tierarztkosten gerochen haben. Zur Erinnerung: Die Adoptanten haben ihn an einem Blasenstein operieren lassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Tierarzt nicht die möglichen Ursachen eines Blasensteins bei einem so jungen Hund bespricht, und eine davon ist nun mal der portosystemische Shunt!
Und deswegen einen Hund wieder abzugeben....verdammt nochmal, so was macht man nicht!!

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Na da habe ich heute aber ganz schön "Mecker" bezogen wegen meiner harten Formulierungen, nicht nur hier, auch via PN und Email. Zunächst einmal an alle, die mich ob meiner Haltung, auch teilweise recht harsch kritisiert haben: ich bin keinem böse, nur weil er nicht meine Meinung teilt und in der Sache Kritik übt. Davon leben solche Diskussionen und so ein Forum. Und wie heute schon verkündet: "jeder darf hier so wie er mag!"
Alle mir geschilderten Ausnahmesituationen verstehe ich bestens, weiche aber von meiner Position im Großen und Ganzen nicht ab: es machen sich viele, die sich einen Hund anschaffen wollen, zu leicht und zu wenig Gedanken, dass es ein Familienmitglied werden soll! So wie man den Spaniern vorwirft, dass sie im Frühjahr die "Weihnachtswelpen" in die Tötung bringen, finde ich es nicht in Ordnung, einen Hund zu verstoßen, nur weil er plötzlich Kosten verursacht.

Tanja,
genauso sehe ich das auch...nicht jeder HH kann sich eine solch kostspielige OP leisten, nicht jeder HH hat die Möglichkeit in seinem Umfeld für "Spenden" aufzurufen,
geschweige denn einen Erfolg auf Aussicht entsprechender Geldeingänge zu erhalten.
Sicherlich ist in dieser Situation die Aussage bei Rückgabe: "ich kann mir das finanziell nicht leisten" auch nicht für jeden Mensch "machbar"...
Deshalb sollten wir hier keine Lanze brechen....

Unser Bully-Rüde erkrankte im Alter von 3 Jahren an einem schweren Nierenleiden,
meine Eltern hätten auch den letzten Weg einer Nierentransplantation (damals sehr teuer) auf sich genommen,
vermehrte epileptische Anfälle habe eine vorherige Euthanasie zur Folge gehabt-unserem Hund ging es damals wirklich ganz schlecht...
In diesem Bespiel: meine Eltern hätten sich die OP Kosten leisten können-ich damals nicht...ich hätte schon früher der Regenbogenweg wählen "müssen"...

Der kleine Knilch hat jetzt erst mal so richtig Glück gehabt.
Wollen wir hoffen, dass er weiterhin wohl auf bleibt und es nur noch "aufwärts" geht...hat er sich verdient !

Jan,
was ist das denn für eine spezielle Nahrung, die er momentan bekommt?

Ich hatte bei Bonitas Bauchspreicheldrüsenentündung auch eine spezielle TA Dose verschieben bekommen.
Bonita "erbrach" dieses Futter...
Ich habe meinen Doc gefragt, wobei es bei dem Futter ankommt,
was wichtig ist, was nicht enthalten sein darf...etc pp.

Ich bin dann fündig geworden, habe erst selbst gekocht und dann ein FF gefunden-- Bonita ging es jeden Tag besser, zum Glück : bis heute!
Wenn ich wechsle oder probiere, bekomme ich prompt eine Retourkutsche und gehe wieder reumütig zum bisherigen-bewehrtem Futter zurück...

Viellicht könnte man eine Alternative zu diesem Futter finden???

Zitat von Tanja aus Bayern im Beitrag #208

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Wenn ich in diese Situation gerate, habe ich 2 Möglichkeiten:
Entweder:
ich sage OFFEN und EHRLICH, was los ist, dass der Hund eine sehr teure Behandlung braucht, um zu genesen und ich das nicht leisten kann und bitte um Hilfe (Canejo wurde mit sehr fadenscheinigen Begründungen "zurück" gegeben, nicht mit der ehrlichen Ansage: wir können das nicht bezahlen)

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Zitat von Tanja aus Bayern im Beitrag #208

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oder:
ich bespreche mich mit meinem TA, versuche die letzten Wochen im Leben des todkranken Hundes möglichst schön zu gestalten und lasse ihn rechtzeitig gehen....

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Jan, guten morgen ( ja, schlafen wird auch überbewertet)!
Schön, dass du deine aussage hier nicht einfach stehen hast lassen, der brocken war ja wirklich ein bissl hart ;)
Ich kenne viele foren und was dieses hier von den anderen unterscheidet ist das doch recht friedliche miteinander. Akzeptanz und respekt. Wäre schade gewesen, wenn wir den bissen allein verdauen hätten müssen. So ist es besser und ich glaube, wenn du diesen thread nach vielen jahren im tierschutz wieder lesen solltest wirst du deine meinung vielleicht nicht revidieren, aber zumindest mit weniger wortgewalt ausdrücken.
Jeder hat seine qualitäten, jeder hier tut, was in seiner hand am besten aufgehoben ist. Das macht diese starke gemeinschaft aus, die schon für den einen oder anderen hund welten bewegt hat. Ein sensibles gefüge bleibt es allemal, weil viele meinungen und charaktere an der selben sache arbeiten.
Jetzt ist mir wieder wohler, nur keinen knüppel werfen...
Liebe grüße und einen sonnigen tag
Birgit & bande

Jan, das mit dem Schlingen und Erbrechen kann zwei Ursachen haben. Einmal liegt es möglicherweise an der Vergangenheit, HUNDE schlingen wenn sie teilen müssen. Sie erbrechen das Futter dann an einem ruhigern Ort wieder und fressen das dann in Ruhe nochmal. Vielleicht den Knilch in einem anderen Raum füttern und nicht dabei stehen.

Eine andere Möglichkeit wäre die Qualität des Futters. Diätfutter ist das schlechteste Futter überhaupt. Es wird alles entfernt was ein Hund benötigt. Die Folgen sind dramatisch. Diätfutter enthält überhaupt kein hochwertiges Eiweiß mehr, viel zuviele Kohlehydrate, für die sich regenerierende Leber absolutes Gift.

Die Ernährung des Hundes bei Lebererkrankungen:
Halb rohes Hühner- oder Kalbfleisch auch Lamm, halb Gemüse, Hirse, Buchweizen gekocht ( Urgetreide enthält weniger Kohlehydrate), Kräuter, Majoran, Thymian, Liebstöckel, Kresse, auch Wildkräuter. Eierschalenpulver,Krillöl.
Darmsanierung über ein halbes Jahr. Rechtsdrehende Milchsäure Basenpulver) Vitamin B Komplex
Die Ernährungsumstellung ist die wichtigste Maßnahme ohne die kein Erfolg möglich sein wird.
( Entnommen aus dem Buch von DR. Jutta Ziegler)

Zitat von Jan im Beitrag #212

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Ich möchte jetzt hier auch mal meinen Senf dazu geben, wie die Tanja so schön sagt, um vielleicht ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen.
Als sich die Familie für Canejo bewarb, war ich eigentlich guter Dinge, und dachte bei der Familie wird es ihm an nichts fehlen. Vor allem nicht an Liebe und finanzieller Hilfe. Mir erschien die Familie nicht unterbemittelt, was mir dann auch durch die VK bestätigt wurde.
Sie drängten mich dann Canejo so schnell wie möglich haben zu wollen, was ich durchaus nachvollziehen konnte. Vorab schickte ich immer schon mal der Familie Fotos wenn Canejo Abends bei uns auf der Couch lag, und dies auch sehr genoss. Sie freuten sich sehr darüber und ich wollte die Wartezeit damit einfach ein wenig verkürzen.
Wir haben dann sogar den Weg nach Malaga auf uns genommen, es sind ja nur 500 km (hin u. zurück), um der Familie den Wunsch zu erfüllen, Canejo endlich in ihren Armen halten zu dürfen.
Sie schickten mir Fotos und berichteten mir, wie gut doch alles mit Canejo läuft. Ich war sehr glücklich für den kleinen Kerl, weil ich ja wusste wo er her kam und wie er aussah als er auf der Straße lebte. Sie brauchten ihm nicht mehr auf die Beine zu helfen, das haben wir hier schon in Andalusien getan. Wir hielten stetigen Kontakt in den 14 Tagen wo Canejo dort gelebt hat. In diesen 14 Tagen stellte sich dann heraus, dass laut Aussage des zur Zeit behandelnden Tierarztes, er einen Blasenstein haben sollte. Man machte mir natürlich fürchterliche Vorwürfe, dass ich das nicht bemerkt habe. Canejo wurde dann laut Aussage operiert. Einige Tage später rief mich der Mann an und meinte Canejo müsste wieder abgegebenen werden, weil er ständig in die Wohnung macht, und weil er das Kind beißen würde. Es ist ein Kleinkind von ca. einem Jahr.
Hierzu muss ich erwähnen, normalerweise vermittele ich nicht an Familien wo die Kinder jünger als 8 Jahre alt sind. Aber hier bin ich von meinen Vermittlungsrichtlinien abgewichen, weil ich der Familie nach vielen Gesprächen zutraute, mit Kind und Hund zurecht zu kommen.
Ich sprach mit Sonja und Silvi ob sie den Hund bei sich aufnehmen könnten, sie willigten sofort ein und holten ihn auch schon am nächsten Tag zu sich nach Hause.
Der weitere Verlauf der Dinge ist bekannt. Nicht aber, dass die Familie mir mit dem Rechtsanwalt drohte und von unserem Tierschutzverein die Blasenoperation von 335 € erstattet haben wollten. Das alles hatte ich mit Jan dann mal in Ruhe besprochen und ihm den Sachverhalt bis ins kleinste Detail erzählt.
Da ist es für mich nicht verwunderlich wenn einem dann schon mal das ein oder andere nicht passende Wort heraus rutscht.
Bei mir als Tierschützerin fällt auch schon Mal ein böses Wort, weil man einfach nicht verstehen kann, dass man einen Hund den man vom Tierschutz oder von wo auch immer zu sich nach Hause holt und nach ca. 3 Wochen wieder vor die Türe setzt.
Bitte schaut Euch mal auf unserer HP Pinky und Gerry an. Die kommen nach 5 und 8 Jahren die sie in einer Familie verbringen durften wieder zurück. Was sind das denn für Menschen? Wie soll man sie nennen? Wir vermitteln doch keine Plüschhunde, die man an jeder Ecke entsorgen kann, wenn sie einem nicht mehr gefallen oder wenn ihr Fell abgenutzt ist und nicht mehr so schön aussieht.
Wie sollen wir Tierschützer uns denn bezeichnen, die die Scheiße von den Tieren wegfegen Tag für Tag, die mit ihnen zum Tierarzt gehen wenn sie krank sind, die Nächte nicht schlafen weil sie vielleicht einen Parvorvirus oder Coronavirus eingefangen haben und davon überleben Erfahrungsgemäß 20 %. Die ihre Freizeit opfern und manchmal an nichts anderes mehr denken können, sind wir denn dann vielleicht diejenigen die man als Idioten bezeichnen darf. So und nun geht es mir besser, dass ich das hier mal los werden durfte. Hut ab vor Dir Jan, Du bist ein Mensch der sagt was er denkt.

die Hanni aus Andalusien

@ Hanni: Deine Ausführungen werfen noch einmal ein ganz anderes Licht auf den Zusammenhang. Ich kann schon verstehen, dass Jan mit dem Wissen um diese so hart reagiert.
@ Jan: Dir und Deiner Frau meine absolute Hochachtung, dass Ihr Euch so für den Süßen einsetzt!!!

Und Moni hat absolut Recht, dass die wenigsten (und zu denen gehörte ich nicht!!!) sich um alle eventuell entstehenden Kosten Gedanken machen. Ich habe wirklich viel vorher gedacht und geplant, aber trotzdem nicht daran gedacht eine OP-und/oder Krankenversicherung abzuschließen. Heute würde ich keinen Hund mehr in unsere Familie nehmen, ohne ihn wenigstens mit einer OP-Versicherung zu versehen. Aus Schaden wird man klüger. Als mir für Kira die OP für 1.500 EUR in Aussicht gestellt wurde, war ich anfangs schier verzweifelt, weil ich mich fragte, wie ich das jetzt "mal so eben bezahlen sollte". Auch mir half das Forum - in Person der lieben Denise, die mir den entscheidenden Tipp für Kira gab. So konnte ich sie für "nur" 450 EUR per Goldakupunktur wieder auf die Pfoten kriegen - ich bereue keinen Cent!

Diese Erfahrung hat mich ja auch dazu gebracht meine Tochter und ihre Freundin bei der Erstellung ihres Referates zu trietzen, dass sie in die Aufstellung der Kosten für die Anschaffung und Haltung eines Hundes, auch die unkalkulierbaren Tierarztkosten aufnehmen! Das waren bei Kira auch immerhin 600 EUR in 2014!

Da wir gerade bei dem Thema Tierarztkosten sind:
Ricos Kreislaufschwäche hat am Ostermontag (Notdienst Faktor xx) für Untersuchung, Blutwerte überprüfen, Infusion (Kochsalzlösung) und eine Spritze um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen mal eben €221,- gekostet. Ich hatte mit der Hälfte gerechnet und musste erst mal schlucken. Aber ich war so froh , dass er wieder fit war - dass ich meine EC Karte hingehalten und nicht weiter darüber nachgedacht habe.

Andreas

Apropos Tierarztkosten: der Knilch hat am nächsten Freitag seinen nächsten Check mit Ultraschall/Doppler, Gallensäuren- und Ammoniak-Belastungstest, Blutbild und klinischer Chemie. Da gehen dann auch wieder 200 bis 250 Hühner über den Tisch.

Aber egal: drückt mal Daumen und Pfoten, dass alles gut ist, aber auch, dass es nicht wieder so ein Ringkampf wird (frei nach Goethes Faust: "Knilch, mir grauts vor Dir!")!

HG Jan

Heute vor sieben Wochen wurde Canejo operiert, und am darauffolgenden Wochenende zog er bei uns zur Pflege ein. Nach etwa zwei Wochen begannen die Diskussionen, anfangs weniger, in letzter Zeit zunehmend.

Aber lassen wir die Katze aus dem Sack: der Knilch bleibt!

Niemals wollten wir Pflegestelle sein und haben zu recht stets an unserer emotionalen Befähigung dazu gezweifelt. Viele haben uns genau auf dieses Dilemma angesprochen, und die meisten haben prophezeit, was jetzt eingetreten ist. Wir haben, zumindest in der letzten Zeit, nicht einmal mehr halbherzig dementiert und waren heilfroh, wenn uns jemand nicht darauf ansprach, wohin Canejo letztendlich geht. Eigentlich waren wir noch nicht bereit für einen zweiten Hund, aber ihn wieder wegzugeben, würde uns das Herz zerreißen. Zudem ist Canejo durch genug Hände gegangen - darunter natürlich auch viele wohlwollende - dass er sich seine "Endstation" bitter verdient hat.

Auch Momo hat sich mit der Situation abgefunden und „Ihre Hochwohlgeborene Prinzessin zu Heusenstamm“ duldet den Hofknilch nun neben sich. Die beiden sind zusammen wirklich klasse.

Warum fiel die Entscheidung jetzt? Ist sie eigentlich nicht, sondern schon viel früher, wir haben es beide nur nicht gewagt, auszusprechen. Und ich möchte es jetzt kundtun, da die nächste Kontrolluntersuchung ansteht, um nicht den Anschein zu erwecken, wir würden Canejo nur nehmen mit der Gewissheit, dass er gesund ist. Nebenbei bemerkt, bis man das sagen kann, wird noch viel Wasser den Main runterfließen.

So, nun gehe ich demütig durch das Forum und hole mir die Häme ab, die man über einen PSV ausgießt!