Siempre Contigo Rota https://www.siemprecontigoprotectora.org/

Im Westen von Jerez, direkt an der Küste, befindet sich die Auffangstation Siempre Contigo Rota. Bis vor wenigen Jahren kamen die herrenlosen Streunerhunde oder die Hunde, die von ihren Besitzern nicht mehr gewollt waren, in die berüchtigte Perrera "Los Verdes" in Puerto Real, wo sie nach relativ kurzer Zeit auf grausame Weise getötet wurden.
>> http://www.sos-galgos.net/2009-06-16/per...chtsurteil.html

Die berüchtigte Tötungsstation wurde geschlossen und eine Gruppe von Tierfreunden, unter der Leitung von Carmen de los Santos konnte 2011 erreichen, dass der Bürgermeister Lorenzo Sanchez, der Stadt Rota ihnen ein Gelände überließ. Der Verein Siempre COntig gab es aber schon seit den Jahren 2006 und arbeitete zuvor aussschließlich mit Pflegestellen.
Seit dem Aufbau des Tierheimes auf dem Gelände der ehemaligen Perrera wurde kein Tier mehr in der Gemeinde getötet und somit ist Rota eine der wenigen Städte in Andalusien, wo es keine Tötungen mehr gibt!

Von der Stadt bekommen die Tierschützer, neben dem Grundstück zwar keine finanzielle Unterstützung, aber man lässt sie (im Gegensatz zu anderen Orten) gewähren und behindert sie nicht in ihrer Arbeit. Die Arbeit von Siempre Contigo wird von Freiwilligen geleistet! Aufwendungen für Futter, medizinischer Versorgung, Instandhaltung der Anlage etc., finanzieren sich ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.
Die freiwilligen Helfer nehmen (soweit es ihnen möglich ist) auch mal ein Tier mit nach Hause, wenn es sehr krank ist oder besonderer Aufmerksamkeit bedarf. So sind auf der Homepage des Vereins oft diverse Namen (Paten) bei den Tieren hinterlegt, die besondere Pflege benötigten und um die sich in ganz besonderer Art gekümmert wird/wurde. In diesen Fällen freuen sich die Tierschützer ganz besonders, wenn sie von den späteren Adoptanten mal ein Foto oder eine Nachricht erhalten, wie sich ihr ehemaliger Schützling in seinem neuen Leben zurecht findet.


Das Tierheim ist relativ klein und beherbergt neben Hunden auch Katzen.

Am Montag Nachmittag, wenn die freiwilligen Helferinnen der Protectora auch Zeit haben war ich nach Rota gefahren.
Über die Autobahn ging es von Jerez nach Rota (ich bin total begeistert von diesen spanischen Autobahnen) und gleich nach der Ausfahrt Rota sah ich den Gemeindefriedhof. Die Protectora war zwar nicht in meinen Navi drinnen aber ich erinnerte mich, dass mir Sara gesagt hatte, dass man einfach, den ersten kleinen Weg, nach dem Friedhof, rechts rein fahren sollte und einmal um das Gelände hinter den Friedhof fahren sollte ...

Alles ist klar strukturiert, sauber und übersichtlich und um die Protectora gibt es einen Art doppelten Zaun. In den Zwischenbereich Patrouillieren drei riesige Hunde (u.a. ein Husky-Mastino Mix) und das hat den Sinn, dass Diebe nicht direkt an den Zaun kommen, der um das Gebäude und die Zwinger ist. Es ist verrückt, zum entsorgen sie Hunde und werfen sie über den Zaun aber zum anderen werden auch Jagdhunde für die Jagd geklaut.

Neben Sara war u.a. auch die Vereinsvorsitzende (Carmen) dabei, die mir, in einen extra abgesperrten Bereich der Neuzugänge diesen jungen Bodi vorstellte:





Die meisten Bodis kannte ich schon von der Homepage und Carmen und Sara mußten lachen, dass ich fast von jeden das Profil auswendig im Kopf hatte ... und den hatte ich auch sofort erkannt:
BLAYWY



... und diesen jungen Mann erkennt sicher Melanie auf Anhieb


Das die Hunde die ganze Zeit, in einer Ohrenbetäubender Lautstärke bellen ist nicht ganz richtig. Bei Ankunft war alles mucks-mäuschen still und erst als wir Frauen durch die Anlage liefen kam richtig "Stimmung" auf.

Nicht alle Hunde die auf der Homepage vom Verein sind, sind auch im Zwinger und so wurde das PS-Frauchen von WAPU angerufen, den jungen Hundemann vorbei zubringen.
Als WAPU ins Büro kam, zog er sofort die Rute ein und wollte sich am liebsten unter den Tisch oder hinter sein PS-Frauchen Regli verstecken. Ich holte deshalb das Thundershirt raus und wir zogen es ihn an, um zu sehen, wie er damit zurecht kommt und ob es evtl. was bringt (na, ja - auf die Schnelle bestimmt nicht) ... und dann sprachen wir miteinander und ich erfuhr dabei, dass WAPU (eigentlich Guapo = Schön) mit seinen Geschwistern ertränkt werden sollte. Gott sei Dank, kam jemand vorbei, als der Besitzer den Sack mit den Welpen in den Teich reindrücken wollte und schwatzte die Welpen den Mann ab und brachte sie in die Protectora. Alle seine Geschwister wurden adoptiert ... nur WAPU blieb - 1 Jahr lang ... bis ich kam.

Als dann darüber gesprochen wurde, dass WAPU nun in Zukunft in Deutschland leben wird, kamen die Tränen PS-Frauchen konnte gar nicht mehr an sich halten und ein Schwall von Tränen kamen hoch und dann konnte ich nicht anders und nahm sie in die Arme und versprach ihr, dass wir ihr so bald als möglich Infos und Fotos zukommen lassen werden ...
Hoffentlich denken auch die zukünftigen Adoptanten in dieses Detail, denn leider haben wir trotz wiederholter Nachfragen bei einer ganzen Reihe von den Neuhalter, der von uns vermittelten Hunden nicht ein einziges Foto mehr bekommen.



Alle Fotos aus Rota >> hier

Ich hatte noch ganz vergessen zu schreiben: Das was die Leute in Rota so an Sachspenden so brauchen sind:

Hundekissen (auch Wannen)
Decken und Flohhalsbänder

Bitte alle Sachspenden entweder an Corry oder an mich schicken. Wenn wir die Flugboxen zurück schicken können diese Spenden auch direkt nach Spanien geschickt werden.

Die Adresse von Corry und von mir findet ihr auf der Vereinshomepage. Ich werde sehen, dass ich die zwei Flugboxen die ich das letzte mal benutzt hatte im Juni/Juli nach Spanien zurück schicke ... auch habe ich noch einen Gutschein von Hermes für ein Paket von max. 20 kg

Wärend meiner Tage in Spanien war ich auch wieder in Rota gewesen, um einige Kleinigkeiten dort zu lassen und u.a. Briefe von den Endstellen von WAPU und PEPE. Gerade diese Briefe sind für die freiwilligen Helfer immens wichtig und gibt ihnen kraft weiter zu machen. Die Gewissheit zu haben, dass es ihren Schützlingen gut (besser) geht baut sie auf.
Die meisten freiwilligen Helfer gehen arbeiten und opfern fast jede frei Minute auf um zu putzen und alles in Schuss zu halten.

Carmen, die Vorsitzende des Vereins ist schon im Rentenalter und opfert jede freie Minute für die Hunde auf. Als ich sie im Mai das erste mal kennen gelernt hatte, war sie adrett zurecht gemacht, weil sie von einer Familienfeier extra schnell in die Protectora kam, um mich kennen zu lernen - dieses mal stand sie da in Shirt und Jeans und der Schweiß lief ihr den Rücken runter.

Außer Carmen waren an den Freitag noch 4 weitere freiwillige Helfer auf dem Gelände

Hier ein sehr seltener Anblick: Ein Helfer männlichen Geschlechts

Für die Hunde ist jeder menschliche Besuch ein Ereignis, dass sie riesige Freudenssprünge machen läßt

Ich möchte hier auch gerne ein wenig mehr über Siempre Contigo erzählen, was ich u.a. über die Entstehung des Refugiums und der Arbeit der Freiwilligen erfahren habe:

Im Jahre 2006 bekamen die Tierschützer ein abgelegenes Grundstück von der Gemeinderverwaltung zur Verfügung gestellt, auf dem sie gerade mal 4 Zwinger bauen konnten und wenn es im Winter regnete stand immer alles unter Wasser.


Wobei die letzte Überschwemmung im Januar 2010 hatte was "gutes": ein Fernsehsender berichtete darüber und es kam endlich Bewegung in die verfahrene Standortssituation


Video der TV-Reportage (altes Refugium)

Es wurde ein größeres Grundstück zur Verfügung gestellt und mit der Hilfe zahlreicher Helfer (auch aus dem Ausland)
wurden neue Zwinger und ein Haupthaus aufgebaut

Das war im letzten Jahr und es konnten neben Zwinger für die Hunde auch ein Bereich eingerichtet werden, wo Katzen aufgenommen werden. Die vielen, unterschiedlichen Fliesen sind Restposten (Spenden) von diversen Baumärkten und Privatpersonen.

Um an Geld zu kommen Basteln und Nähen die freiwilligen Helfer oder es werden auch Secondhand-Artikel verkauft

Der Stand vom Verein ist dann auf Volksfesten oder am Wochenende auch an der Uferpromenade zu finden

Wenn es nicht zu Heiß ist kommen auch immer ein paar Hunde mit, damit die Leute außerhalb der Zwingeranlage Kennenlernen können.

Seit einem Jahr arbeitet auch ein Hundetrainer ehrenamtlich mit, der sich um die "Problemfälle" kümmert und so mancher verletzten Seele wieder ans Licht führen konnte

Für all diese Arbeit hat der Verein, im letzten Jahr sogar eine Urkunde für besondere Vereinsleistungen bekommen



In den Supermärkten in Rota stehen auch immer wieder mal Einkaufswagen, wo die Kunden Spenden rein tun können.

Auch Schulklassen oder auch Pfadfindergruppen kommen immer wieder mal ins Tierheim

Links habe ich meinen Ex-Pflegie Benny wieder erkannt ...

Auch die Anzahl der Hunde bei Siempre Contigo ist gestiegen ... 130 Hunde befinden sich zur Zeit im Tierheim

Ups - mir ist gerade aufgefallen, dass ich ganz vergessen hatte, dieses Thema hier zu aktualisieren

Zur Zeit wird im Tierheim gebaut und auf der anderen Seite soll abgerissen werden. Die Zwinger, die um das Hauptgebäude aufgebaut sind, waren nicht gemauert sondern bestehen aus Metallwänden und Gitter

und das bedeutet: Sau kalt im Winter und ziemlich heiß im Sommer und nun


wird gemauert und das kostet und so braucht auch dieses Tierheim zusätzliche Unterstützung

Hier ein paar Hunde die z. Zt. in Rota sind

Video GEGEN das Aussetzen von Haustieren - am Ende: Ein Familienmitglied setzt man nicht einfach aus ...

LAND UNTER
an der Küste - in Rota regnetes heute wie aus Eimern und so sah es auf den umligenden Strassen aus (zum Teil wurde auch gesperrt)



Autobahn nach Rota


Der Auslauf des Tierheimes

Als ob nicht sowieso schon alles extrem schwierig und mühsam ist, dort ein Tierheim zu betreiben....
@sonya, Monika: Bitte findet heraus, ob (und wenn ja, was) konkrete Hilfe/Ersatz benötigt wird, was das Wasser evtl zerstört hat?
Vielleicht finden wir einen Weg, über Ayandena eine "erste Hilfe" zu schicken, wenns auch weit ist von Ayandena bis Rota....

Da die Zwinger ein wenige höher, als der Auslauf liegen sind sie bisher noch nicht abgesoffen aber ich frage morgen Vormittag noch mal nach