Ich habe gestern auf der Fahrt zur Arbeit zufällig eine total interessante Radioreportage auf br2 gehört:
https://www.br.de/mediathek/podcast/radi...schaeft/1855045

Erst letzte Woche hab ich einen Bericht gesehen, dass in der Humanmedizin immer mehr Arztpraxen von Finanzinvestoren aufgekauft werden - dieser Trend scheint sich auch in der Tiermedizin immer mehr auszubreiten: Konzerne wie Mars (Anicura) und Nestlé (Evidensia) übernehmen hierzulande immer mehr Tierarztpraxen und -kliniken.
Ich hab bis jetzt immer darauf geachtet, möglichst keine Futter- und sonstigen Produkte von den Giganten zu kaufen - aber der Einfluss auf die Tiermedizin war mir bislang gar nicht bewusst....

Viele junge Tierärzte bevorzugen es, im Angestelltenverhältnis zu arbeiten, anstatt sich eine Selbständigkeit mit Krediten oder hohen privaten Investitionen und jede Menge Verwaltungsarbeit ans Bein zu binden - deshalb finden ältere Tierärzte oft keine Nachfolger für ihre Praxen.

Aber dann wird natürlich erwartet, dass maximal gewinnbringend gearbeitet wird - das bedeutet für Tierhalter, dass es nicht mehr so einfach ist einzuschätzen, welche Behandlungen wirklich wichtig für Gesundheit des Tieres sind. Und je größer die Monopolstellung der Konzerne wird, desto weniger Wahlmöglichkeiten gibt es. In den USA sind mittlerweile 80% in der Hand von Ketten, die Kosten für Leistungen sind in den letzten Jahren extrem gestiegen...

Als Gegenentwurf hat sich ein Verbund freier Tierärzte gegründet (GFT).

Unser Tierarzt ist zwar kein Mitglied, aber auch ein freier TA - ich werde auf jeden Fall in Zukunft mehr darauf achten!

Vielen Dank fürs Aufmerksam machen. Es ist so schon erschreckend, was sich da zum Teil tummelt und wie behandelt wird...