Gedanken von Martin Rösler

Wer führt wen, oder wohin es führt, wenn der Hund führt.

Was bedeutet Führungsanspruch des Menschen für die Mensch/Hund Beziehung
Ihr Hund zieht an der Leine und es scheint ihm egal zu sein, dass Sie sich am anderen Ende befinden?
Er begrüßt freundlich jeden Menschen und andere Hunde, auch wenn Sie es gerade nicht wollen?
Er ist anhänglich und läuft Ihnen in der Wohnung immer hinterher - außer wenn es klingelt, dann ist er natürlich als erster an der Tür, um die Besucher freundlich zu begrüßen, zumindest die meisten.
Sie ärgern sich, können aber damit Leben?
Meiner Meinung nach ist dann zunächst die entscheidende Frage: Wollen Sie ihren Hund Führen?
Wenn Sie die mit Nein beantworten, ist das absolut verantwortungslos!
Wenn Sie dies mit Ja beantworten, ist die nächste Frage: Können Sie Ihren Führungsanspruch kommunizieren und durchsetzen?
Führungsanspruch des Menschen bedeutet, die Verantwortung für den Hund und sein Tun zu übernehmen.
Ein Hund muss sozialverträglich geführt werden. Der Mensch muss dafür sorgen, dass er niemanden belästigt oder gefährdet.
Der Hund reagiert auf Reize. Welche Reize für ihn relevant sind ist abhängig von den genetischen Veranlagungen und den Erfahrungen.
Der Hund kann sich nicht bewusst entscheiden, nicht zu reagieren wenn ihn etwas erregt.
Damit ist gemeint, dass ein unkastrierter Rüde, wenn er den Geruch einer heißen Hündin wahrnimmt, nicht sagen kann:
„Ach nee, heute interessiert mich das nicht.“
Ebenso wird ein jagdlich motivierter Hund, wenn der Hase wegläuft, nicht denken: „Hab jetzt keine Zeit!“
Und ein Balljunkie wird auch den fliegenden Ball nicht ignorieren.
Wer führt wen, oder wohin es führt, wenn der Hund führt.
Voraussetzung für den Freilauf des Hundes ist ein zuverlässiger Verhaltensabbruch!
Wer seinen Hund nicht jederzeit stoppen kann, also unterbrechen kann, was der Hund gerade tut oder tun möchte, muss seinen Hund dort wo es nicht funktioniert kontrolliert an der Leine führen.
Denn wenn der Hund unkontrolliert losläuft bringt er sich und andere in Gefahr. Hundeausbildung ohne Verhaltensabbruch ist gefährlich!
Der Mensch muss also ein Signal zur Verfügung haben, auf das der Hund zuverlässig mit einem Verhaltensabbruch reagiert. Wenn der Hund nicht reagiert, muss der Mensch die Verantwortung übernehmen und mit seinem Handeln dafür sorgen, dass der Hund sofort mit dem unerwünschten Verhalten aufhört.

Wer also die Fragen:
 Habe ich einen Führungsanspruch an meinen Hund und kann ich diesen auch kommunizieren und durchsetzen?
 Weiß ich wann und wo ich meinen Hund frei laufen lassen kann und wann und wo ich ihn kontrolliert führen muss?
mit Ja beantworten kann, der kann bedenkenlos seinen Hund vorlaufen lassen und zuhause mit ihm auf der Couch kuscheln.
Wer diese Fragen mit Nein beantworten muss, auf Lücke setzt oder sagt: „Es ist ja nicht so schlimm“, und seinen Hund trotzdem frei laufen lässt, handelt zumindest grob fahrlässig. Denn ein Hund der unkontrolliert losläuft und nicht gestoppt werden kann, bringt sich und andere in Gefahr.
Die Verantwortung dafür trägt der Mensch und nicht der Hund. Bitte sorgen Sie für ein positives Bild in der Öffentlichkeit.
Sorgen Sie dafür, dass niemand vor ihrem Hund Angst haben muss oder von ihm belästigt wird.
Lassen Sie den Hund nur dort frei laufen, wo Sie ihn kontrollieren können. Niemand sollte wegen Ihrem Hund ausweichen müssen.
Ich glaube dies ist sehr wichtig, zum Wohle der Menschen aber auch zum Wohle und Ansehen unserer Hunde und deren Besitzer.

Martin Rösler

Absolut richtig.
Leider werden (zumindest bei uns in der Gegend) die meisten Menschen von ihren Hunden geführt.